Für den turniermäßigen Distanzwurf „Fliege Einhand weit“ gelten die gleichen Anforderungen wie für den Weitwurf mit gewöhnlicher Ausrüstung. Allerdings gibt es einige Abweichungen, die sich im Wesentlichen aus Unterschieden in der Gerätewahl und den Anforderungen des Turnieres ergeben. Zum einen verwenden die Turnierwerfer sehr steife Ruten, die mit schweren, dünnen und meist bleihaltigen Schnüren bestückt sind. Zum anderen spielt es für die Wertung keine Rolle, ob der Wurf auch für das praktische Fischen geeignet ist (Schnur darf z.B. den Boden berühren und dicht am Körper vorbeiziehen).
Viele turniermäßige Distanzwerfer bevorzugen eine absolut vertikale Wurfebene unter Verwendung einens sehr offenen Arbeitswinkels, der nicht selten zwischen der 9 und 15 Uhr- Stellung und sogar darüber (!) liegt. Befindet sich bereits ein längeres Stück der Wurfschnur außerhalb des Spitzenringes, dann – und nur dann – kann trotz des großen Arbeitswinkels ein Bodenkontakt vermieden werden und eine enge Schlaufe entstehen. Bei einer längeren Wurfschnur entsteht unmittelbar nach dem Stopp in der 9 bzw. 15 Uhr- Stellung zunächst eine große Schlaufe, die sich jedoch durch die hohe Geschwindigkeit, Masse und Richtung der langen Oberschnur im weiteren Verlauf des Ausrollens zuzieht bzw. verengt.
Ich selber trainiere den turniermäßigen Distanzwurf nicht, weil es für das praktische Fischen so gut wie keine Bedeutung hat. Die wichtigen Elemente für einen weiten Wurf können auch ohne Turniergerät und -bedingungen erlernt werden. Was sich der ambitionierte Fliegenwerfer aber in jedem Falle vom Turnierwurf abschauen sollte sich der Körpereinsatz (Streckbewegung) und die Anwendung der Schnurhand.
Nachstehend die Beschreibung eines Turnierdistanzwurfes, die ich aus dem Englischen übersetzt habe. Autor ist Thomas Maire, ein erfolgreicher Castingsportler.
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