Der lateinische Begriff „manus agere“ wird gerne mit „die Hand führen“ übersetzt und gilt als die sprachliche Wurzel für das „Management“. Am häufigsten wird das Management im Zusammenhang mit der Führung von Unternehmen benutzt, es spielt aber ebenso beim Organisieren des privaten Lebens eine wichtige Rolle.
Insbesondere dem wörtlichen Sinne von Management kommt mit dem „Führen der Hand“ auch beim Fliegenwerfen eine Bedeutung zu. Die Hände verbinden den Körper des Werfers mit seinem Gerät, die eine Hand des Werfers „führt“ die Fliegenrute, die andere die Fliegenschnur. Beide Hände übertragen den körperlichen Aufwand des Werfers in die Fliegenrute und in die Fliegenschnur und nur wenn dieser Aufwand zum richtigen Zeitpunkt eingegeben wird, kann der Wurf gelingen oder verbessert werden. Wie und wann die Hände des Werfers den Aufwand in die Fliegenrute und in die Fliegenschnur übertragen, entscheidet maßgeblich über die Qualität des Fliegenwurfes.
Aus vorgenannten Gründen liegt es nahe, dass der Instruktor die Hände seines Schülers sehr genau betrachtet, um herauszufinden, wie sie den Wurf „managen“. Einige Instruktoren belassen es beim Anschauen der Hände und das ist in vielen Fällen auch ausreichend. Meiner Erfahrung nach kann der Instruktor aber weitere wertvolle Informationen von seinem Schüler erhalten, wenn er seine Hand übergreift, wodurch er das Management seines Schülers besser „be-greifen“ kann.
Diese Interaktion zwischen dem Instruktor und dem Schüler funktioniert in beide Richtungen. Zuerst „be-greift“ der Instruktor den eingegebenen Aufwand seines Schülers, wenn seine Hand der Hand des Schülers passiv folgt. Er kann dann im nächsten Schritt Korrekturen und Verbesserungen anbringen, indem er mit seiner Hand die Hand des Schülers aktiv führt. Der Instruktor übernimmt die Führung über den Wurf und der Schüler erfährt auf direktem Wege, wie und wann er seinen Aufwand in die Fliegenrute und in die Fliegenschnur einbringen sollte.
Persönlich bin ich davon überzeugt, dass „die Hand führen“ ein sehr effizientes Instrument ist, den Fliegenwurf zu vermitteln, weshalb es von vielen Instruktoren benutzt wird. Während meiner eigenen Zeit als Schüler konnte ich schneller „be-greifen“, worauf es meinem Lehrer ankam. Als Instruktor kann ich viele Korrekturen und Verbesserungen bei Schülern anbringen, die ich allein vom Anschauen des Wurfes nicht hätte anbringen können (insbesondere, wenn der Schüler zu früh „Druck“ / Aufwand in die Fliegenrute eingibt).
Mit „Die Hand führen“ kann der Instruktor nicht nur den grundlegenden Bewegungsablauf des Fliegenwurfes, sondern auch den „Aufwand zum richtigen Zeitpunkt“ vermitteln, der für das effiziente Fliegenwerfen eine wichtige Rolle spielt.