In einem Interview, welches ich bei letsflyfish fand, äußert sich Steve Rajeff zu den entscheidenden Elemente seines Weitwurfes. Im Mittelpunkt steht der kontrollierte Rückwurf, den er auf kurzem, kraftvollem Weg mit einem aggressiven Stopp ausführt. Steve verwendet für seine Art des (Weit-) Wurfes Ruten von schneller Aktion. Seine Tipps habe ich übersetzt und gebe sie hier wieder.
„Der erste sehr wichtige Aspekt eines guten Wurfes ist, dass eine gute Schlaufenkontrolle erreicht wird. Die Schlaufe ist ein sich ausrollendes Abbild der Schnur sowohl des Rück- als auch des Vorwärtswurfes. Die meisten Leute vernachlässigen den Rückwurf. Ich lernte schon früh, dass ich die Rute sehr abrupt / schlagartig ‚crisply‘ stoppen musste um eine enge Schlaufe zu erhalten und dass es nach dem Stopp gut ist zu entspannen, damit wenn erforderlich, mehr Weg durch eine Armbewebung nach hinten (Drift) für eine größere Wurfweite zur Verfügung steht. Aber das wichtigste was die Leute verbessern sollten ist die Schlaufe beim Rückwurf.
Der nächste Aspekt ist die falsche Ausrichtung. Der Rück- und der Vorwärtswurf befinden sich dann nicht auf einem geraden Weg. Man stelle sich einen langen geraden Strich [an der Rutenhandseite neben sich] auf dem Boden vor und man lässt die Schnur hinter sich den Boden berühren; dann muss die Schnur auf den Strich fallen und auch beim Vorwärtswurf muss die Schnur dann wieder auf den Strich fallen. Was oft passiert ist, dass die Werfer keine korrekte Ausrichtung haben und wenn sie werfen gibt es ungemein große Bögen und Kurven am Ende des Wurfes.
Der dritte und wahrscheinlich ebenso wichtige Aspekt ist, dass nicht genug Kraft im richtigen Moment für den weiten, letzen Wurf aufgebracht wird. Tendenziell wird die Kraft eher „geschlagen“ als sie gleichmäßig auf einem geraden Weg anwachsen zu lassen und das Ergebnis nennen wir einen Tailing Loop. Dieses Verfangen des Vorfachs entsteht, wenn man den Wurf „schlägt“. Nochmals: eine gleichmäßige Zunahme der Kraft hilft den meisten Leuten.
Also helfen eine bessere Schlaufenkontrolle, die Ausrichtung des Rück- und Vorwärtswurfes und die gleichmäßige Steigerung der Kraft grundsätzlich den meisten Werfern, ihren Wurf zu verbessern.
Wir wollen vermeiden, dass uns die Fliege trifft und denken, wenn wir den Rückwurf etwas weiter von uns entfernt ausführen, dass auch die Schnur weiter entfernt bleibt. Aber tatsächlich möchte die Schnur uns oder die Rute beim Vorwärtswurf treffen, wenn wir den Rückwurf zu weit von uns entfernt ausführen und genau deshalb entstehen diese ganzen Bögen und Kurven.“
Hier noch 2 Videos von Steve: a) Denver Show b) Best Of The West